
Die Analysen der Bertelsmann-Stiftung zeigen, dass das Armutsrisiko über die Zeit ansteigt.
Auf Basis der Simulationen findet die Bertelsmann-Stiftung, dass die Armutsrisikoquote von etwa 16 % in den Jahren 2015–2020 auf 20 % in der zweiten Hälfte der 2030er Jahre zunimmt, also um 25 %.
Diese Grundsicherungsquote steigt im genannten Zeitraum von etwa 5,5 auf etwa 7 %. Der relative Anstieg im Vergleich zum Ausgangsjahr liegt damit bei der Grundsicherungsquote bei gut 27 %.
ENTWICKLUNG DER ALTERSARMUT BIS 2036 – TRENDS, RISIKOGRUPPEN UND POLITIKSZENARIEN
Das Armutsrisiko unterscheidet sich laut Bertelsmann-Stiftung wahrscheinlich nach Gruppen.
Über den gesamten Zeitraum ist das Risiko besonders hoch für Personen mit geringer Bildung, alleinstehende Frauen und Personen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen waren oder die einen Migrationshintergrund haben. Menschen mit langen Erwerbsbiographien haben in allen Perioden ein sehr niedriges Armutsrisiko.
Für Haushalte in Ostdeutschland steigt das Armutsrisiko stark an. Je nach Armutsmaß liegt das Risiko in Ostdeutschland in den Jahren 2015–2020 kaum über dem bundesweiten Durchschnitt.
Bis 2031–2036 wird sich laut der Simulationen der Bertelsmann-Stiftung das Armutsrisiko für Neurentnerinnen und Neurentner in Ostdeutschland im Vergleich zu Neurentnerinnen und Neurentnern in Westdeutschland fast verdoppeln: Die Armutsrisikoquote wird dann bei ca. 36 % und die Grundsicherungsquote bei ca. 11 % liegen. Ein zentraler Grund für diese Entwicklung sind die aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit der 1990er und frühen 2000er Jahre zunehmend schlechten Erwerbsbiographien.
Quelle: Bertelsmann-Stiftung/Publikationen
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